EU-Parlament stimmt für ein gemeinsames Netzteil für Handy, Kopfhörer und Co.

Kabelsalat und die Suche in der hauseigenen Sammlung nach dem passenden Ladegerät werden der Vergangenheit angehören. Denn das Europäische Parlament hat soeben für das einheitliche Ladegerät für Handy, Kopfhörer und Co. gestimmt.

René Repasi, binnenmarktpolitischer Sprecher der Europa-SPD:

„Künftig können Verbraucher*innen mit einem Netzgerät mehrere Endgeräte aufladen. Auf der Grundlage des Industriestandards USB-C wird so vermeidbarer Elektroschrott verhindert und die Preise können dank Entkoppelungsmöglichkeit von Netzteil und Elektrogerät sinken. Mit der Zustimmung des Plenums zum Trilog-Ergebnis wird Gesetzgebung Realität, die von Verbraucher*innen und uns Sozialdemokrat*innen schon lange gefordert wurde.

Ein großer Erfolg für das Europäische Parlament ist, dass es bei den Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten das einheitliche Ladegerät auch für Uhren, Zahnbürsten und andere elektronische Kleingeräte durchgesetzt hat, die bislang nicht im Kommissionsvorschlag enthalten waren. Zudem muss die EU-Kommission auch noch einen einheitlichen Standard für kabelloses Laden vorlegen. Denn die gesetzlichen Vorgaben sollen mit der Zeit gehen, sonst droht hier erneut ein jahrzehntelanges Verwirrspiel mit den Verbraucher*innen durch die Industrie.

Beim einheitlichen Ladegerät wird abermals deutlich, weswegen Selbstverpflichtungen der Industrie kein Allheilmittel sind. Wenn die Industrie nicht liefert, Wünsche der Verbraucher*innen und den Umweltschutz ignoriert, dann muss die Politik klare Vorgaben machen. Mit den jetzigen Beschlüssen wird es keine Ladegeräte ausschließlich für ein einzelnes elektronisches Gerät mehr geben.“

Nach der am Dienstag, 4. Oktober erfolgten Zustimmung des Plenums, müssen noch die Minister*innen der Mitgliedsstaaten den neuen gesetzlichen Regelungen zustimmen. Nach der Übergangszeit für die Industrie ist das einheitliche Ladegerät für die meisten Elektrokleingeräte ab Herbst 2024 spätestens Realität.