Vertreter:innen von Europaparlament, Kommission und EU-Staaten haben sich am heutigen Diens- tag auf ein einheitliches Ladekabel für Handys und andere Geräte geeinigt. Laut der Richtlinie soll als EU-Standard künftig einheitlich USB-C verwendet werden.
René Repasi, Sprecher der SPD-Europaabgeordneten für Binnenmarkt- und Verbraucherschutz:
„Das einheitliche Ladegerät für Handy, Kopfhörer und Co. wird kommen. Damit gehört dieser Ka- belsalat und die Suche in der hauseigenen Sammlung endlich der Vergangenheit an. Denn dann können Verbraucher:innen mit einem Netzgerät mehrere Endgeräte aufladen. So wird vermeidbarer Elektroschrott verhindert und die Preise können sinken.
Wir Parlamentarier:innen wollen ein einheitliches Ladegerät, auch für intelligente Uhren, Zahnbürs- ten und andere elektronische Kleingeräte, die bislang nicht im Kommissionsvorschlag enthalten sind. Darüber hinaus fordern wir Vorschriften, die mit der Zeit gehen. Konkret erwarten wir von der EU-Kommission auch eine technische Vorgabe für kabelloses Laden, sonst droht hier erneut ein jahr- zehntelanges Verwirrspiel mit den Verbraucher:innen durch die Industrie.
Beim einheitlichen Ladegerät wird abermals deutlich, weswegen Selbstverpflichtungen der Industrie kein Allheilmittel sind. Wenn die Industrie nicht liefert, Wünsche der Verbraucher:innen und den Umweltschutz ignoriert, dann muss die Politik klare Vorgaben machen. Mit den jetzigen Beschlüs- sen wird es keine Ladegeräte ausschließlich für ein einzelnes elektronisches Gerät mehr geben.“
Nach der heutigen Einigung stimmt das Europäische Parlament in den kommenden Wochen final über die Vereinbarungen ab. Die Frage der Ladegeräte beschäftigt die EU-Institutionen seit mehr als einem Jahrzehnt. 2009 hatten sich 14 Handy-Hersteller – unter ihnen Apple – auf Druck der EU- Kommission in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Netzteile geeinigt. Im vergangenen September hat die EU-Kommission einen Vorschlag zur Einführung eines einheitlichen Ladegerätes vorgestellt.