René Repasi, Vorsitzender der SPD-Delegation im Europäischen Parlament:
„Ich freue mich sehr über meine Wahl ins Europäische Parlament. Dafür danke ich allen Wählerinnen und Wählern, die mir und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands mit ihrer Stimme das Vertrauen geschenkt haben. Ich werde mich mit voller Energie für eine soziale und gerechte Politik im Europäischen Parlament einsetzen. Ich freue mich zudem, dass mit Vivien Costanzo aus Freiburg voraussichtlich eine zweite Sozialdemokratin aus Baden-Württemberg mit mir im Europäischen Parlament sein wird.
Der Rechtsruck in Europa erfordert, dass alle demokratischen Parteien den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung und die Menschenrechte schützen werden. Die neue Kommissionsspitze muss nun ein Bekenntnis gegen Nationalismus, dessen Bändigung die Gründungsidee der EU war, abgeben. Diese Aufforderung folgt der gestiegenen Wahlbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger!
Viele Menschen, vor allem in Deutschland, schauen aufgrund der vielen Krisen verunsichert in die Zukunft. Wichtig waren vielen Wählerinnen und Wählern in Deutschland die Friedenssicherung sowie soziale und wirtschaftliche Sicherheit. Die Menschen sehnen sich nach Halt und sind verunsichert. Der SPD ist es in dem Wahlkampf nicht gelungen, den Menschen diese Verunsicherung zu nehmen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Inhalte zu starken europäischen Sozialstandards wie den Mindestlohn, nachhaltige Energiesicherheit und ökologisch-soziale Wettbewerbsfähigkeit die richtigen für eine gute und sichere Zukunft in Europa sind. Wir müssen alles daransetzen, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, dass wir diese Inhalte auch durchsetzen können.
Für die kommenden fünf Jahre möchte ich mich weiter für die baden-württembergischen Belange in Brüssel einsetzen und eine sozial gerechte Ausgestaltung des Marktes erreichen, die den Menschen dient und nicht der Gewinnmaximierung. Ich setze darauf, dass die demokratische Mehrheit weiterhin konstruktiv und pragmatisch zusammenarbeiten wird und europäische Politik so gestaltet, dass sie die Menschen mitnimmt und nicht durch abrupte Richtungswechsel verwirrt. Gemeinsam mit Vivien Costanzo möchte ich die Möglichkeiten der Europäischen Union vor den Nationalisten und extremen Parteien zu schützen, die Brüssel als Selbstbedienungsladen sehen und keinerlei Arbeitsnachweise erbringen.“
Die knapp 65 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland haben nach einer ersten Hochrechnung zur Europawahl die CDU zur größten Gruppe der deutschen Abgeordneten bestimmt, die SPD mit 14 Prozent zur drittstärksten nach der AfD. Aus Deutschland kommen 96 der insgesamt 720 Europa-Abgeordneten.
Europaweit haben laut einer ersten Zusammenstellung des EU-Parlaments aus bereits verfügbaren nationalen Schätzungen rund 370 Millionen Wahlberechtigte die sozialdemokratische S&D zur zweitstärksten Fraktion im Parlament gewählt.