Zukünftig soll die geografische Kennzeichnung handwerklicher Erzeugnisse in der Europäischen Union besser geschützt werden. Die neue Verordnung wird sich am bestehenden Schutzsystem für Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse orientieren und ermöglicht es, traditionelle handwerkliche Erzeugnisse in der EU öffentlich zu registrieren.
Heute stimmten die Abgeordneten im Rechtsausschuss des EU-Parlaments über ihre Position im Gesetzgebungsverfahren ab, sodass die Verhandlungen bald abgeschlossen und die neuen Regeln so schnell wie möglich in Kraft treten können.

René Repasi, Europaabgeordneter der SPD für Baden-Württemberg:
„Als Baden-Württemberger befürworte ich diesen Schritt, um Kultur, Handwerkskunst und regionale Arbeitsplätze vor Nachahmung zu schützen. Baden-Württemberg ist ein Land, welches von einer Vielzahl an kulturellen Handwerkserzeugnissen geprägt ist. Kuckucksuhren und Bollenhüte aus dem Schwarzwald, Goldschmuck aus Pforzheim, Freiburger Glasmalerei und noch viele weitere Handwerksgüter aus BadenWürttemberg sind nicht nur Europa- sondern weltweit bekannt. Die geografische Kennzeichnung dieser Produkte ist aber kaum geschützt. Damit Handwerkskunst erhalten bleibt, muss die Bezeichnung damit einhergehen, dass die Produktion in der Region unter Anwendung der traditionellen Herstellungsprozesse folgt. Künftig soll die Regionalität der Schwarzwälder Kuckucksuhr genauso geschützt werden wie jene des Schwäbisch-Hällischen Landschweins. Im weiteren Prozess muss die Eintragung pragmatisch und unbürokratisch erfolgen, der Schutz dieser Güter ist in unser aller Interesse.“

Im nächsten Schritt verhandeln Rat, Parlament und Kommission das finale Gesetz im sogenannten Trilog. Mit einer Einigung wird in der ersten Jahreshälfte 2023 gerechnet.